Muntere, bunte Gestaltung, aber keine explizite Sprachförderung
Die App bietet keine explizite Sprachförderung. Nur einige Spiele werden sprachlich begleitet, ansonsten überwiegen Geräusche und Animationen. Beim Spiel „Freundliche Helfer“ wird auch ein ziemlich kleiner Text eingeblendet. Am besten seid ihr an der Seite eurer Kinder und gebt ihnen immer wieder Sprachimpulse und Erklärungen. Wenn ihr die App in der Kita nutzen möchtet, solltet ihr wissen, dass die Buchstaben nicht phonetisch ausgesprochen werden und dass manche Wörter ihren jeweiligen Anlauten nicht korrekt zugeordnet sind, z. B. C. für Chamäleon. Eine Stimme leitet eure Kinder durch die App, diese fanden wir allerdings etwas anstrengend. Die Bilder sind kindgerecht und die App steckt voller Animationen und Details. Diese wirken auf uns sehr munter, bunt und verspielt. Wir empfehlen hier besonders, die Nutzung gerade für jüngere Kinder zu begrenzen, um sie nicht zu vielen Reizen auszusetzen. Die abgebildeten Figuren sind divers gestaltet, doch die Berufsgruppen bspw. werden recht klischeehaft dargestellt, z. B. ist Otto der Automechaniker und Susi, ist die Bäckerin.
Lernspiele neben Unterhaltungsspielen
In dem großen Repertoire verschiedener Themen, Spiele und Aufgaben, die sich auf 12 Spielbereiche erstrecken, stehen manch lehrreiche Spiele neben reinen Unterhaltungsspielen. Auf der einen Seite können eure Kinder auf einem Keyboard klimpern, einfache Puzzles lösen oder (ausschließlich ungesundes) Essen zubereiten. Sie können aber auch Buchstaben lesen und zuordnen oder mit Zahlen umgehen. Ein paar inhaltliche Unstimmigkeiten sind uns dabei aufgefallen. Bspw. war uns nicht klar, warum eure Kinder einen Strohhalm in den Donut stecken sollen.
Manchmal sind die Wörter nicht kindgerecht gewählt, z. B. Details statt Einzelheiten, Walkie-Talkie statt Funkgerät oder Option statt Möglichkeit. Das Spiel „Füttere die Tiere“ wird sprachlich gut begleitet. Andere Spiele hingegen, wie z. B. der „Tiersalon“, funktionieren ohne sprachliche Begleitung und wirken deshalb nicht sprachförderlich. Beim Nachfahren der Kleinbuchstaben werden auch die Substantive klein geschrieben. Für Vorschulkinder kommen beim Buchstabieren einige recht lange und anspruchsvolle Wörter vor, wie z. B. Maulwurf oder Känguru. Den Spielbereich „Salon Feenstaub“ bewerten wir als fragwürdig für die Altersgruppe. Hier sollen eure Kinder Frauengesichter schminken. Mit Pinsel, Puder & Co. werden dabei auch vermeintliche Makel wegretuschiert, sodass das Gesicht am Ende „perfekt“ aussieht. Nicht kinderfreundlich finden wir auch, dass für die Einrichtung eines Hauses 100 Münzen zur Verfügung stehen, die aber schnell weg sind, weil die tollen Sachen schon 40 Münzen kosten. Grundsätzlich bekommen eure Kinder immer Lob und Bestärkung. Doch wir finden, dass die Aktivitäten eher auf schnelles, positives Feedback ausgelegt sind und eine andauernde Interaktion mit der App fördern.
Abo-Abschluss für vollumfängliche Testversion nötig
In der Freeversion ist die App kaum nutzbar, hier könnt ihr allenfalls reinschnuppern und müsst damit rechnen, ständig die Vollversion angeboten zu bekommen. Die App basiert auf einem Abomodell, pro Monat kostet sie 7,99 EUR oder 66,99 EUR im Jahr. Den Preis finden wir zu hoch. Wenn ihr das Abo abschließt, könnt ihr die App eine Woche lang in der Vollversion testen. Doch Achtung: Ihr müsst das Abo rechtzeitig in den Einstellungen kündigen, wenn ihr die App danach nicht weiter nutzen möchtet. In der Bezahlversion mag diese App eure Kinder sicher lange beschäftigen und unterhalten. Den pädagogischen Mehrwert bewerten wir jedoch als überschaubar. Ansonsten müsstet ihr auch ein Auge darauf haben, ob eure Kinder wirklich Zahlen lernen oder doch lieber Muffins backen. Es gibt nur wenig Einstellungsoptionen, sodass ihr auch keine Möglichkeit habt, die App zu individualisieren und an die Bedürfnisse eurer Kinder anzupassen. Bei uns ließen sich Hilfe und Datenschutz nicht öffnen.